Frauenthal-Gruppe knackt Umsatzmilliarde
Frauenthal-Gruppe knackt Umsatzmilliarde
- EBITDA um 62 % auf MEUR 61,1 gesteigert
- Rekordjahr bei Umsatz und Ergebnis für Frauenthal Handel
- Trotz schwierigem Marktumfeld deutliches Ergebnisplus bei Frauenthal Automotive
- Ausblick 2022: Vorsichtig positiv, es bleiben aber erhebliche Unsicherheiten
2021 überspringt die Frauenthal-Gruppe erstmals in ihrer Geschichte die Umsatzmilliarde. Die Umsatzerlöse kletterten im Vergleich zum Vorjahr um 17,2 % auf MEUR 1.024,1. Frauenthal Handel erwirtschaftete 72 % und Frauenthal Automotive 28 % des Umsatzes, wobei beide Divisionen zur Steigerung beitrugen. Das EBITDA legte um MEUR 23,4 auf MEUR 61,1 zu.
Kundenerfolg im Visier
„Auch wenn Frauenthal Handel durch die kräftige Konjunkturerholung in der Bauwirtschaft zu den Coronagewinnern zählt, war diese Leistung nur möglich, weil unser gesamtes Team unter schwierigen Rahmenbedingungen alles gegeben hat. Außerdem können wir jetzt die Früchte unserer Aufbauarbeit mit den zahlreichen Investitionen der vergangenen Jahre ernten“, erklärt Hannes Winkler, Vorstandsvorsitzender der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Frauenthal Handel. Der Umsatz stieg in dieser Division um 14,8 % auf MEUR 740,3 und das EBITDA um 26 % auf MEUR 38,8. Einen erfreulichen Umsatzbeitrag von MEUR 10 lieferte auch die neue Elektrosparte. Das erklärte Ziel von Frauenthal Handel ist es, seine Kunden noch erfolgreicher zu machen. Dementsprechend wandelt sich der Großhändler immer stärker zum Lösungsanbieter in den Bereichen Digitales, Service, Logistik sowie Marketing und reüssiert damit im Markt.
Flexible und skalierbare Kostenstruktur
Die Pandemie, die Halbleiterverknappung, Zulieferprobleme sowie massive Kostensprünge machten der Automobilindustrie auch 2021 zu schaffen. Im Vergleich zum Rekordtief von 2020 reduzierten sich die europäischen PKW-Zulassungen nochmals um 4 %. Trotz des herausfordernden Marktumfeldes konnte Frauenthal Automotive in allen drei Business Units Marktanteile gewinnen und den Umsatz um 23,9 % auf MEUR 283,8 ausbauen. „Obwohl sich im Jahresverlauf die Kosten für Vormaterialien, Energie und Logistik explosionsartig erhöhten, konnten wir durch entschlossenes Handeln und die Umsetzung gezielter Maßnahmen ein beachtliches EBITDA erzielen,“ betont Michael Ostermann, Vorstand der Frauenthal Holding AG und verantwortlich für die Division Frauenthal Automotive. Das EBITDA legte in dieser Division um MEUR 16,1 auf MEUR 24,0 zu. Frauenthal Automotive leitete ein Programm ein, um die Kostenstrukturen zu flexibilisieren und skalierbar zu machen. Damit ist das Unternehmen optimal auf kurzfristige Nachfragerückgänge aber auch Wachstum vorbereitet.
Ausblick 2022
Das Jahr 2022 bleibt für die Frauenthal-Gruppe wegen der hohen Prognoseunsicherheit, den Kostenexplosionen bei Energie, Logistik und Vormaterialien sowie der Halbleiterverknappung herausfordernd. Diese volatile Lage wird durch die noch nicht abschätzbaren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine verstärkt. Erika Hochrieser, Finanzvorstand der Frauenthal Holding AG, gibt die Richtung vor: „Seit Ausbruch der Pandemie lag unser Fokus auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur. Diesen konsequenten Weg verfolgen wir auch in Zukunft.“
Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur abhängig und die Geschäftsentwicklung wird weiterhin durch den starken Preiskampf sowie mögliche Lieferengpässe bestimmt. Die Handelsdivision setzt auf Verbesserungen bei Prozessen und dem Kundenservice, Investitionen und gezieltem Lageraufbau.
In einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie hat sich Frauenthal Automotive als stabiler Partner der Kunden mit seinem weltweiten Produktionsnetzwerk gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. In Kombination mit einer verbesserten Kostenstruktur und dem Kapazitätsausbau in der Slowakei und den USA blickt der Premiumzulieferer positiv in die Zukunft, obwohl die hohe Marktunsicherheit große Vorsicht verlangt.
Dividende Geschäftsjahr 2021
Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit hinsichtlich der globalen Auswirkungen der Krisen sowie zur Stärkung der finanziellen Stabilität der Frauenthal-Gruppe haben sich der Vorstand und der Aufsichtsrat bei der heutigen Aufsichtsratssitzung darauf verständigt, der Hauptversammlung vorzuschlagen, keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Die Beschlussfassung über die tatsächliche Verwendung des Bilanzgewinns erfolgt durch die Aktionäre im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 30.6.2022.